3.42 Isaria, München

 

 

Zu Beginn des deutschen Rundfunks — 1923 — gab es in München nur die renommierte Radio-Fabrik „Kramolin"; 1924 bekam sie einen Konkurrenten. Die Fachzeitschrift „Radio" berichtete (1924 auf S. 214): „Im Haus der Elektrotechnik stellt die Firma Isaria-Zählerwerke AG, München, Bayerstr. 37-39, unter Nr. 188 zum ersten Mal neben ihren sonstigen Erzeugnissen Rundfunkapparate und Zubehörteile aus [usw.] ". Die 1894 vom Ober-Ing. Georg Hummel gegründete Isaria GmbH war anfangs eine Spezialfabrikfabrik für Elektrizitätszähler. 1923/24 wollte sie sich ein zweites Standbein schaffen. Mit „Nora" jedoch konnte sie sich — wie die Aron-Zählerwerke — mit der Produktion von Rundfunkgeräten SARIA nicht messen, weder in der Bedeutung, noch die Lebensdauer betreffend.

 

 

Anfang 1924 wurde die Isaria-Radioabteilung ins Leben gerufen — „Ende April beginnen wir mit der serienmäßigen Lieferung von Rundfunkgeräten" — ließ die Firma verlauten. 1925 war Isaria mit zwölf Geräten am Markt. Taschen - und andere Detektorapparate, Steilpult-Empfänger mit bis zu vier aufgesteckten Röhren, Verstärker und ein Wellenfilter waren in der Isaria-Lieferliste zu finden. Darüber hinaus gab es Superheterodyn Geräte; wahrscheinlich die einzigen, die in München das Licht der Radiowelt erblickten. Die Fachzeitschrift „Der Radio-Händler" berichtete 1925 auf den Seiten 566/67 ausfahrlich über zahlreiche Isaria Empfangsgeräte.

 

 

Inserat aus: „ETZ", Okt. 1917

 

1925/26 waren die Umsätze noch ganz gut, danach wurde es stiller um dieses Fabrikat aus der bayerischen Metropole. Letztmals fand man 1928 in einem regionalen Katalog den H 3. Bei diesem Dreiröhren-Truhengerät handelte es sich wohl schon um ein „Rest-Angebot". Isaria-Netzanschlussempfänger kamen nicht mehr auf den Markt — die Radio Produktion wurde nach dem Erwerb der Zählerwerke durch den Siemens Konzern eingestellt. Ab Mai 1927 gehörte das Unternehmen zu den Siemens-Schuckertwerken (SSW) und ab Oktober 1928 schließlich zu Siemens-Halske (S & H).

 

Inserat aus: „Radio", Januar 1925

 

 

Drei Empfängertypen aus dem Lieferprogramm der Isaria-Zählerwerke, München: der Taschen-Detektorapparat Form T und die Steilpultausführung Form C, Herstellungsjahr 1924/25. Beide sind mit Aufsteck Detektoren aus eigener Fabrikation ausgestattet. Das Dreiröhrengerät VE 3 kam 1927 auf den Markt, kurz bevor Isaria von Siemens übernommen wurde.

 

 

 

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