5. Kapitel - Volksempfänger und Gemeinschaftsgeräte
5.2 Sonstige Gemeinschaftsgeräte
5.3 Gemeinschafts- Lautsprecher
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 wurde das Propaganda-Ministerium gegründet. Der Reichsminister Goebbels war der geeignete Mann, der in der Lage war, das nationalsozialistische Gedankengut unter das Volk zu bringen, und dazu benötigte er den Rundfunk. Da die meisten Empfänger jedoch in den Wohnungen wohlhabender Familien zu finden waren, wurde das Ziel gesetzt, ein preisgünstiges Einkreisgerät auf den Markt zu bringen, das auch in ländlichen Regionen den Orts- und Deutschlandsender empfangen konnte. Das Konzept ging auf - bereits auf der Funkausstellung 1933 wurden 100.000 Stück des VE 301 verkauft. Die preisgünstigen Volksempfänger verkauften sich wie warme Semmeln, und es schien nichts mehr im Wege zu stehen, um das Ziel "Rundfunk in jedes Haus" zu erreichen.
Der Volksempfänger war das erste Gemeinschaftsprodukt der deutschen Rundfunkindustrie, gefolgt vom Arbeitsfront-Empfänger DAF 1011 im Jahr 1935. Die Olympiakoffer von 1936/37 galten zwar auch noch als Gemeinschaftsprodukt, wurden aber wegen des geringeren Bedarfs nicht mehr von mehreren Firmen hergestellt. Die Mitglieder der Radio-Union schufen 1936/37 eigene Gemeinschaftsempfänger, die Einkreiser RU 1 und RU 3. Auch Lautsprecher wurden als Gemeinschaftsprodukte hergestellt, beginnend mit dem VL 34 im Bakelitgehäuse. 1938 wurde neben den neuen VE-Typen mit dynamischen Lautsprechern der besonders billige "Deutsche Kleinempfänger" - der DKE - als letztes Gemeinschaftserzeugnis veröffentlicht.